Als Juan Yarur Lolas die Banco de Crédito e Inversiones (BCI) 1937 gründete, wollte er mit seinem Kreditinstitut den für Chile so wichtigen Mittelstand unterstützen. Inzwischen ist die BCI eine der größten Banken Chiles mit Zweigstellen im ganzen Land und mit Niederlassungen in den USA, Mexiko, Peru, Brasilien und Hongkong auch international aktiv. Die Dienstleistungen der Bank reichen von Portfolio- und Anlagefondsmanagement bis hin zu Versicherungen, Investmentbanking und mehr.

Heute wie damals ist es das Credo der Bank, jedem Zugang zu den bestmöglichen Finanzdienstleistungen zu bieten. Keine einfache Aufgabe in einem Land, in dem lediglich 30 % der Bevölkerung eine Kreditkarte besitzen und nur 74 % ein Bankkonto – vor allem in einer globalen Wirtschaft, in der digitales Zahlen die Norm geworden ist.

Daher wagte BCI 2017 etwas für das chilenische Finanzsystem Revolutionäres: Man wollte – gratis und ganz ohne die Notwendigkeit eines Bankkontos – per mobile App verfügbare Prepaid-Kreditkarten anbieten. Mit diesen sollten Kunden etwa bei Amazon oder Spotify international bezahlen, Geld an Freunde senden oder Bargeld an Geldautomaten abheben können. Das Licht der Welt erblickte der Service unter dem Namen MACH.

Finanzielle Möglichkeiten für einen unterversorgten Markt

Zur Umsetzung seiner Pläne gründete die BCI eine Art Startup innerhalb des Unternehmens. Diesem kam die Aufgabe zu, die MACH-Plattform zu entwickeln. Ohne die Einschränkungen von Legacy-Systemen und im Wissen um das enorme lokale Marktpotenzial für den neuen Service entschied sich das MACH-Team von Anfang an für die Cloud. Diese sollte es möglich machen, die Plattform den Anforderungen eines schnell wachsenden Kundenstamms entsprechend einfach und kostengünstig zu skalieren.

Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig: Die MACH-Plattform – bestehend aus mehr als 30 Microservices, ausgeführt via in der AWS Cloud gehosteten Docker-Containern – verzeichnete in ihrem Launch-Jahr direkt eine Million Benutzer. Problemlos konnte die Umgebung nachfragebasiert skaliert werden, wobei dem Monitoring von New Relic beim erfolgreichen Deployment eine essenzielle Rolle zukam.

„Als wir den ersten Live-Release der Plattform planten, stellten wir fest: Wir würden ein genaues Verständnis der Funktionsweise unserer Services in der Produktionsumgebung benötigen“, erklärt Ignacio Gajardo, BCI MACH Chief Technology Officer. „Wir begannen also mit der Suche nach einer Monitoring-Lösung, und schnell kristallisierte sich New Relic als idealer Kandidat heraus. Nicht nur würden wir damit die notwendigen Daten erhalten, es erschien uns auch äußerst benutzerfreundlich und war leicht in unsere aktuelle Umgebung zu integrieren.“

Mit einem disruptiven Service auf zu rasantem Wachstum

Die vielen Registrierungen schon im ersten Jahr waren kein Glückstreffer: Grundgedanke für die mobile Zahlungsplattform war es gewesen, eine Lücke im chilenischen Banken- und Bezahlsystem zu schließen. Darin lag gleichzeitig auch die Chance, die Branche grundlegend zu verändern und schnell eine Vielzahl an Kunden zu gewinnen.

„Da wir MACH ohne Durchführung einer Risikobewertung oder Kreditscoring zur Verfügung stellen, konnten wir viele Kunden erreichen, die unsere Leistungen sonst nicht in Anspruch nehmen hätten können“, erläutert Gajardo. „Inzwischen hat MACH 1,5 Millionen Nutzer. Über die App werden 70 % unserer internationalen Kreditkarten-Transaktionen durchgeführt. Wir hoffen, bis Jahresende 2 Millionen Nutzer zu erreichen und dass in fünf Jahren alle Chilenen unsere App nutzen.“

Nicht weniger als 17 Millionen Benutzer also.

Derartige Ambitionen erfordern natürlich eine Plattform mit entsprechender Performance und Skalierbarkeit. Mit New Relic APM und New Relic Mobile weiß die BCI eine solche an ihrer Seite. Die beiden Lösungen haben entscheidend dazu beigetragen, dass sowohl das digitale Kundenerlebnis von MACH als auch seine mobilen Apps mit dem weiterhin enormen Wachstum Schritt halten können.

Gajardo weiter: „Hohe Verfügbarkeit ist ein absolut entscheidendes Kriterium. Denn bei 1,5 Millionen MACH-Nutzern hat eine Stunde Downtime erhebliche Konsequenzen für unsere Reputation. Da zählt jede Sekunde. Mit den Technologien von New Relic haben wir die Performance all unserer Umgebungen – so auch von Entwicklung, Staging und Produktion – stets im Auge, sodass wir gar nicht erst in eine solche Lage kommen. Ein Vorteil von unschätzbarem Wert für uns. Dank New Relic können wir Engpässe schon bald in der Entwicklungsphase erkennen und beheben.“

Power für DevOps

Das MACH-Team setzt auf ein DevOps-Modell unter Maßgabe von Continuous Integration und Continuous Delivery (CI/CD). Über die New Relic Plattform erhält es fortlaufend die notwendigen Informationen zum System. „Unser DevOps-Team benötigt zu jeder Zeit genaue Daten zur Performance unserer Infrastruktur und unserer Services“, erklärt Gajardo. „Wir gewähren daher intern äußerst freien Zugriff auf New Relic.“

MACH-Entwicklerin Daniela Constanza Muñoz pflichtet bei: „Unsere Dev-Teams sollen vollumfänglich für ihren Code verantwortlich sein – von der Entwicklung bis zur Produktionsumgebung.“ „Da wir unsere Deployments mit New Relic integriert haben, ist diese Verantwortung von Beginn an nicht nur möglich, sondern sogar völlig natürlich.“

Plattform-Performance und Benutzererlebnis stets im Blick – für das MACH-Team eine Selbstverständlichkeit. Verantwortlich hierfür sind vollständig automatisierte und instrumentierte Delivery Pipelines sowie die Dashboards von New Relic Insights. Über diese abrufbar sind verschiedenste Informationen: von Verfügbarkeits- und Reaktionszeiten bis hin zu KPIs wie der Anzahl der verarbeiteten Zahlungen oder der in den letzten 24 Stunden erstellten Konten.

Vertrauen in Innovation

Zwei Beispiele sehen Gajardo und Muñoz als besonders beispielhaft für den großen Mehrwert von New Relic.

Muñoz erlebte ihren persönlichen Aha-Moment, als Timeout-Fehler Benutzer daran hinderten, Geld auf ihre Kreditkarten zu laden. „Wir stellten umgehend Nachforschungen an. Diese zeigten, dass unsere Reaktionszeit für diesen Endpunkt über mehrere Tage stetig gestiegen war, bis er schließlich mit Timeout-Fehlern reagierte“, so Muñoz. „Dank New Relic hatten wir die Ursache schnell identifiziert. Wir überprüften die Reaktionszeit eines unserer externen Services und stellten fest, dass es sich bei diesem um die Fehlerquelle handelte. So konnten wir die Behebung anstoßen, und die kam nicht zu früh: Wäre das Problem noch länger unentdeckt geblieben, hätte dies unserem Geschäft signifikant schaden können.“

Für Gajardo zeigt sich der Wert von New Relic vor allem an dem Tag, als das Empfehlungsprogramm von MACH viral wurde. „Für unser Team war das ein sehr schöner Tag, aber auch ein gleichermaßen von Stress geprägter“, so Gajardos Beschreibung. „Unser Traffic war 25-mal so hoch wie sonst. In nur zwei Tagen hatten wir 100.000 neue Nutzer! Die Instrumentierung von New Relic lieferte uns dabei äußerst interessante Einblicke zu unseren Services und Umgebungen unter enormen, völlig ungetesteten Belastungen. Ein echter Vertrauensbooster für unser Team.“

Neue Potenziale dank New Relic

Das Vertrauen in seine mobile Zahlungsplattform ist für das MACH-Team ungebrochen, wächst weiterhin. Neue Features und Innovationen kommen laufend hinzu, ebenso wie Nutzer. All dies geschieht in der Gewissheit, dass man dank der Möglichkeiten von New Relic stets auf alle Veränderungen vorbereitet ist.

„New Relic hat unsere Entscheidungen fundierter gemacht, da wir nun die nötigen Einblicke haben, um Problemursachen zu isolieren und sie pro-aktiv anzugehen.“, stellt Muñoz fest. „Wir lösen inzwischen Probleme, von denen wir noch gar nicht wussten, dass wir sie hatten.“

„New Relic hat unsere Entscheidungen fundierter gemacht, da wir nun die nötigen Einblicke haben, um Problemursachen zu isolieren und sie pro-aktiv anzugehen. Wir lösen inzwischen Probleme, von denen wir noch gar nicht wussten, dass wir sie hatten.“

Daniela Constanza Muñoz Pizarro MACH-Entwicklerin, BCI

Bei alldem überrascht es wenig, dass das MACH-Team mittels der per New Relic gewonnenen Erkenntnisse die durchschnittliche Reaktionszeit der Plattform von 300 auf 200 Millisekunden und somit um 30 % sowie die Fehlerrate von 3,5 auf 0,0 % senken konnte.

Auch im Bereich der Kostenoptimierung konnten dank New Relic erhebliche Vorteile realisiert werden. „Mit New Relic lässt sich sehr einfach herausfinden, wohin der Traffic genau fließt, was uns verschiedenste Kostenoptimierungen mit Drittanbietern ermöglicht hat“, erläutert Gajardo. „Wir nehmen einfach den höchsten Throughput in APM oder die höchsten durchschnittlichen Reaktionszeiten und beginnen dort mit der Optimierung. Mit einem Quick Fix etwa konnten wir monatliche Kosteneinsparungen in Höhe von 30 % – 1,4 Millionen Pesos bzw. ca. 2000 US-Dollar – realisieren.“

„Mit New Relic lässt sich sehr einfach herausfinden, wohin der Traffic genau fließt, was uns verschiedenste Kostenoptimierungen mit Drittanbietern ermöglicht hat. Wir nehmen einfach den höchsten Throughput in APM oder die höchsten durchschnittlichen Reaktionszeiten und beginnen dort mit der Optimierung. Mit einem Quick Fix etwa konnten wir monatliche Kosteneinsparungen in Höhe von 30 % – 1,4 Millionen Pesos bzw. ca. 2000 US-Dollar – realisieren.“

Ignacio Gajardo BCI MACH Chief Technology Officer

Hier erkannte das MACH-Team, dass Kontostandsabfragen – etwa 30 % aller Service Requests – intern mit etwa 10 bis 13 Pesos zu Buche schlugen. Das Team führte einige Frontend-Optimierungen durch und sorgte dafür, dass nur dann eine Überprüfung durchgeführt wurde, wenn der Kontostand eines Benutzers sich geändert hatte (und nicht bei jeder Anmeldung). Auf diese Weise konnten die Kosten deutlich reduziert werden.

Gajardo freut sich darauf, das Monitoring mit New Relic analog zum Ausbau der MACH-Plattform weiter zu intensivieren: Es sollen mehr Events an die New Relic API gesendet werden. Basierend auf den daraus resultierenden Daten sollen die Dashboards um zusätzliche nützliche Informationen erweitert werden. Hierbei war die zentrale Benutzeroberfläche von New Relic One bereits eine große Hilfe.

„Über die Benutzeroberfläche und Dashboard-Lösungen von New Relic One – seit einem Monat bei uns im Einsatz – können wir unsere Daten nun besser abbilden und leichter nutzbar machen“, weiß Gajardo zu berichten. „Früher waren vier Bildschirme nötig, um alle Services anzuzeigen, die wir überwachen. Jetzt können wir alle Informationen auf einem Monitor zusammenführen, was die Daten für alle um einiges hilfreicher macht.“

„Über die Benutzeroberfläche und Dashboard-Lösungen von New Relic One können wir unsere Daten nun besser abbilden und leichter nutzbar machen. Früher waren vier Bildschirme nötig, um alle Services anzuzeigen, die wir überwachen. Jetzt können wir alle Informationen auf einem Monitor zusammenführen, was die Daten für alle um einiges hilfreicher macht.“

Ignacio Gajardo BCI MACH Chief Technology Officer