In unseren Breitengraden wird Anheuser-Busch insbesondere mit dem amerikanischen Bier Budweiser assoziiert. Wenig verwunderlich, handelt es sich dabei doch nach wie vor um eine seiner Flaggschiff-Marken. Seit ihrer Gründung in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri vor über 100 Jahren konnte die Brauerei jedoch längst eine Erfolgsgeschichte höchst internationaler Prägung mit Bierstilen aus verschiedensten Ländern schreiben.
Nach Übernahme durch InBev 2008 ist sie heute Teil der Brauereigruppe AB InBev (kurz für Anheuser-Busch InBev). InBev selbst war 2004 durch den Zusammenschluss der belgischen Interbrew mit der brasilianischen Ambev entstanden. Mit ihrem Hauptsitz im belgischen Leuven und Standorten in mehr als 50 Ländern verfügt AB InBev heute als größte Brauereigruppe der Welt über ein Sortiment mit mehr als 500 Marken und eine schier unendliche Vielfalt an Biersorten.
Ungefilterter Erfolg dank technologischer Innovation
Schon immer legte AB InBev Wert auf technische Innovation: So nutzte Anheuser-Busch als erste amerikanische Brauerei überhaupt die Pasteurisierung. Auch 2017 setzte man diese Tradition weiterhin fort – in Form der digitalen Transformation. Ziel war es, Geschäftsbetrieb, Wachstum und Kundenerlebnis zu optimieren. Hierzu sollten Rechenzentren in die Cloud migriert und ein DevOps Deployment-Modell eingeführt werden.
Im B2B-Vertrieb bedeutete die Transformation, als Ergänzung zu klassischen Kanälen nun auch eine E-Commerce-Plattform anzubieten. In Form einer Website und mobilen App erhielten Barbesitzer, Gastronomen und Einzelhändler so neue Bestellmöglichkeiten. Bei diesem Projekt federführend waren Yang Tang, Global Director of Engineering bei AB InBev, sowie Eduardo Juarez, Global Director of Digital Solutions. Ihre Mission: Umsetzung mit Highspeed. Denn innerhalb von drei Jahren sollten im B2B-Bereich 50 % aller Einnahmen – und somit nicht weniger als 36 Milliarden US-Dollar – über die E-Commerce-Plattform umgesetzt werden. Zum damaligen Zeitpunkt belief sich deren Anteil noch auf gerade einmal 10 %.
AB InBev nutzte ein an Verbrauchspunkten geografisch orientiertes Modell, das es in ein digitales Businessformat zu transformieren galt, was bereits in sich eine Herausforderung darstellte. An zusätzlicher Komplexität gewann sie dadurch, dass jede der neun weltweiten Regionen des Unternehmens die Aufgabe zunächst separat voneinander angegangen war.
Tang beschreibt die Ausgangslage wie folgt: „Zu Beginn hatten wir neun Plattformen. Hinter jeder von ihnen stand ein anderes Team aus einer anderen Region. Der Löwenanteil der Arbeit war an externe Dienstleister ausgelagert worden. Somit hatten wir keinen konsolidierten Einblick in die Performance unserer Website oder in die der App. Auch Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeiten waren unklar definiert. Den Status Quo konnten wir so unmöglich beurteilen.“
Tang weiter: „Überlegungen strategischer Art konnten wir auch nicht vorantreiben, denn es lagen uns keine Daten für Reaktionszeiten im Gesamtunternehmen vor. Ohne diese Daten war es zudem unmöglich, Probleme schnell zu beheben oder die Performance zu verbessern.“
Bessere Performance war ein Kernziel der neuen Plattform, und so sollte mittels Einführung von DevOps-Methoden ein Continuous-Delivery-Modell für neue Produkte geschaffen werden. Auch hier stand die Transparenz im Fokus. Bevor neue Versionen ausgeliefert werden konnten, mussten sie validiert werden, doch die Auswirkungen einer neuen Version konnten nur mit einem präzisen Überblick der systemweiten Performance eingeschätzt werden.
Neue Datenfülle dank Full-Stack-Monitoring
Tang und Juarez war klar: Um die Vorteile der digitalen Transformation wirklich auszuschöpfen, benötigte AB InBev eine Monitoring-Lösung. Diese würde die erforderlichen Daten liefern, um den neuen DevOps-Ansatz zu validieren und die Performance seiner E-Commerce-Plattform weiter zu verbessern.
Zwar überwachte AB InBev seine Infrastruktur-Performance bereits mit UpTrends, doch das Tool deckte nur einen kleinen Teil des riesigen Technologie-Stacks im B2B-Geschäftsbereich des Unternehmens ab. Zum Einsatz kommen dort unter anderem Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure für Cloud-Services, Magento für E-Commerce sowie Kubernetes und Docker für Microservices.
Als sich Tang vor einem Jahr seiner Aufgabe annahm, stellte er fest, dass das Unternehmen New Relic APM zwar installiert hatte, das Monitoring-Tool jedoch überhaupt nicht nutzte. Dies änderte sich, als es zu einem Ausfall kam: Mit Unterstützung von New Relic implementierten Tang und sein Team APM für die Produktionsanwendungen, führten eine Custom-Instrumentierung durch und lösten das Problem so an nur einem Wochenende. Seitdem ist AB InBev von New Relic begeistert.
Ein Jahr später nun hat AB InBev die gesamte New Relic Plattform implementiert. Zu dieser gehören neben APM auch New Relic Synthetics, New Relic Browser, New Relic Mobile, New Relic Infrastructure und New Relic Insights.
Auch Juarez ist mehr als zufrieden.
„New Relic zeigte uns den Ursprung unserer Probleme auf und half uns so, sie direkt an der Wurzel zu packen“, so sein Resümee. „Neue Verbesserungen wie auch geschäftliche Herausforderungen können wir nun viel effektiver und zielgerichteter angehen.“
Auflösung mobiler Mysterien
Heute kommt New Relic in der gesamten IT-Umgebung von AB InBev zum Einsatz, und die Brauereigruppe hat deutlich mehr erreicht, als nur ihre digitale Transformationsstrategie und das DevOps Deployment-Modell nachhaltig zu validieren.
Beispielhaft hierfür steht die mobile App des Unternehmens: Gingen die Verkäufe über die App in einer bestimmten Region zurück, hatte das Unternehmen keine Ahnung, woran dies lag. Stürzte die App häufig ab? Traten Fehler im Zusammenhang mit dem Warenkorb auf? Oder war die App einfach nur quälend langsam?
Beim Blick auf seine Custom-Dashboards in New Relic Insights erkannte das AB InBev-Team sofort: Insbesondere in Lateinamerika nutzten viele Kunden ältere Smartphones. Entweder weil sie sich die aktuellsten Modelle nicht leisten konnten oder aus Sorge, mit High-End-Geräten in bestimmten Gegenden schnell einem Diebstahl zum Opfer zu fallen. Für gewöhnlich verfügten diese älteren Smartphones lediglich über ein Gigabyte Arbeitsspeicher – zu wenig für die App von AB InBev, die für die neuesten Geräte optimiert war.
Im Prinzip war die Lösung denkbar einfach: Die App wurde so überarbeitet, dass sie auch für weniger leistungsstarke Smartphones gut nutzbar war. Doch erst dank New Relic war es AB InBev möglich gewesen, das Problem überhaupt zu identifizieren und so das Benutzererlebnis für Hunderttausende Kunden zu verbessern.
Auch bei der Messung von AWS-Kosten und -Nutzung war New Relic eine große Hilfe. „Hätten wir manuell verschiedenste Logs und Datenquellen durchforsten müssen, um die Kosten pro Land für die AWS-Nutzung zu berechnen – die Migration verschiedener Regionen zu AWS wäre ein echter Albtraum gewesen“, erklärt Tang. „Mit New Relic hingegen können wir die Kostendaten in einem zentralen Dashboard einsehen, was alles enorm vereinfacht. So können wir die Nutzung für jede Region genau zuordnen, ihr die entsprechenden Ressourcen zuteilen und unsere Prozesse global skalieren.“
Bei allen Lösungen konnte sich AB InBev zudem auf den schnellen und effizienten Support von New Relic verlassen. Juarez weiß zu berichten: „Bei manchen meiner Tickets habe ich schon innerhalb von fünf Minuten eine Antwort von New Relic. Ihnen ist wirklich daran gelegen, meine Probleme schnell zu lösen.“
Begeisterte Kunden dank besserer Online-Erlebnisse
Schon beim Validieren des DevOps Deployment-Modells hat New Relic seinen Wert unter Beweis gestellt, obendrein eine Lift-and-Shift-Migration in die Cloud ermöglicht. Besonders beeindruckt war Tang jedoch, als es darum ging, das Online-Kundenerlebnis des Unternehmens zu verbessern.
Bei E-Commerce-Websites dreht sich alles um den effektiven Kaufabschluss. Warenkorbabbrüche sind somit ein ernsthaftes Problem. Als AB InBev feststellte, dass Benutzer den Shop aufgrund der langsamen Pricing Engine vor Bestellabschluss verließen, wandten sich Tang und sein Team an New Relic, um herauszufinden, wie groß das Problem wirklich war.
„Dank New Relic wurde klar, dass unsere Pricing Engine für eine Verzögerung im Bestellprozess von etwa acht Sekunden verantwortlich war“, erläutert Tang. „Mittels strategischer Maßnahmen, die wir im Anschluss ergriffen haben, konnten wir diese Zeit auf 100 Millisekunden reduzieren. Dies führte zu einem besseren Kundenerlebnis sowie mehr abgeschlossenen Käufen.“
Seit Implementierung der vollständigen New Relic Plattform konnte AB InBev zudem seine mittlere Lösungszeit (MTTR) für Incidents um 80 % reduzieren und auch die mittlere Zeit zwischen Ausfällen (MTBO) verbessern – ein weiterer Beleg für ein besseres Kundenerlebnis.
Auch bei der digitalen Transformation ist AB InBev dank der New Relic Plattform auf dem besten Weg. „Die Umstellung auf DevOps war für AB InBev gleichbedeutend mit einer ganz neuen Unternehmenskultur“, erklärt Juarez. „Wir haben das Ziel, die Zahl unserer externen Dienstleister zu reduzieren, mehr Assets selbst zu besitzen und unsere Umgebungen zukünftig besser zu warten. Mit den Einblicken, die wir dank New Relic gewinnen, wissen wir unsere Entscheidungen auf dem Weg zu diesem Ziel auf einem stärkeren Fundament.“
Tang stimmt zu: „Beim Wechsel von einem Outsourcing-Framework hin zu einem DevOps-Modell vorrangig mit Inhouse-Ressourcen haben wir noch viel Arbeit vor uns. Doch dank New Relic verfügen wir nun aber über eine klare Roadmap. Wir wissen, was genau wir verbessern müssen und wo wir am besten ansetzen. Auch beim Wie steht uns New Relic zur Seite und hilft uns, genau die Code-Zeilen zu ermitteln, die Probleme verursachen. Alles also im Sinne der Verlässlichkeit – und das ist ja am Ende auch die Quintessenz.”